Eine Romanze aus Jazz und Klassik
Klassik und Jazz sind eigentlich wie Geschwister, die sich fremd sind. Kommt es in der klassischen Musik auf die perfekte Ausführung der musikalischen Ideen des Komponisten an, so ist das Wesen des Jazz die Improvisation, die Neugier auf das musikalische Experiment, das Spiel mit der musikalischen Phantasie, die Überwindung von Grenzen.
Diese Neugier macht auch vor den klassischen Werken nicht halt.
Aber was macht das mit den klassischen Werken?
Sie verlieren ihre klare Struktur, die durch die Notation und durch den schöpferischen Akt des Komponisten vorgegebenen ist. Es eröffnen sich neue, spannende Klangwelten mit neuen Rhythmen und neuen Harmonien. Alte, bekannte Muster brechen auf und bieten dem geneigten Hörer eine intime Affäre zwischen zwei vermeintlich gegensätzlichen Stilen. Das scheinbar Gegensätzliche zwischen Jazz und Klassik kann man leicht mit einem Satz auflösen, der Clara Schumann zugeschrieben wird:
„Melodie und Rhythmus finden immer ihren Weg zu den geheimnisvollen Plätzen der Seele.“
Das „Nocturne Ensemble“ unter Leitung von Martin Simon schafft diese Liaison ohne Berührungsängste. Die hierbei entstehende Musik legt mehr Wert auf das Verbindende als das Trennende und erzeugt dadurch Räume der Verbundenheit.